Hausstauballergische Reaktionen im Bett!

Was kann ich tun?

Viele Menschen leiden unter einer Hausstaubmilben-Allergie und haben sehr häufig starke allergische Beschwerden, wenn sie morgens in ihrem Bett aufwachen.

Das Ausmaß dieser Beschwerden kann man mit einer optimalen Bettausstattung und einer Veränderung des eigenen Verhaltens reduzieren, bzw. beschwerdefrei einen erholsamen Schlaf genießen.

Hierzu muss man verstehen, worauf man bei einer Hausstaubmilben-Allergie eigentlich reagiert und wie man die allergene Belastung im häuslichen Umfeld, insbesondere im Schlafzimmer, reduzieren kann.

Daher kommen wir bei der Erklärung leider nicht ohne einige wenige wissenschaftliche Fakten aus.

Die Hausstaubmilbe, lat. Dermatophagoides, was soviel heißt wie „Hautfresser“, wird ca 0,3mm groß und ist daher mit dem bloßen Auge nicht zu sehen.  Wie der Name schon sagt, ernährt sich die Hausstaubmilbe von den abgestorbenen Hautschuppen des Menschen. Diese finden sich in großen Mengen an den Stellen, wo entsprechende Reibung an der Hautoberfläche stattfindet. Z.B. im Ankleidezimmer am Boden und eben auch im Bett auf der Matratzenoberfläche und auf dem Kopfkissen. Dort wo die Milbe ausreichend Nahrung findet wird sie ansässig und auch dort befindet sich die höchste Konzentration ihres Kotes.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist nicht dieses Spinnentier der Auslöser der allergischen Reaktionen, sondern deren Kot. Dieser wiederum ist nur noch 0,035mm groß, in etwa nur 10x größer, wie Feinstaub. Daher können diese Kotkügelchen in der Raumluft schweben, wenn sie durch Luftbewegungen aufgewirbelt werden. Der dann entstehende Kontakt mit den Schleimhäuten des Allergikers (Mund, Nase, Augen) führt, je nach Konzentration der Allergene in der Raumluft und Sensibilität des Allergikers, zu einer allergischen Reaktion.

Die Milbe selbst kann durch entsprechende Temperaturen, z.B. über 57°Celsius gehalten für mindestens 32 Minuten, abgetötet werden. D.h. mit einer Wäsche der befallenen Textilien bei 60°C, kann die Population der Milbe unterbrochen, und somit auch deren Ausscheidungen für die Zukunft reduziert werden. Der Kot lässt sich jedoch nicht abtöten. Dieser muss mechanisch entfernt werden. D.h., das Wasser in der Waschmaschine muss mit so großer Geschwindigkeit die Textilien um- und durchspülen, dass die Kotkügelchen mitgerissen und mit der Waschflotte ausgespült werden.

Hierdurch kann die allergene Belastung im Bett deutlich reduziert werden. Voraussetzung ist jedoch, dass alle Textilien der Bettausstattung (Matratzenbezug, Bettwäsche, Einziehdecke und Kissenfüllung) bei mindesten 60°C waschbar sind und deren Volumen die Waschtrommel nicht vollends füllt, weil sonst die Waschflotte keine ausreichende Strömungsgeschwindigkeit erreicht.

Sollte dieses Prozedere die allergische Reaktionen nicht ausreichend reduzieren, so bleibt nur noch das sogenannte „Encasing“. Hierbei werden alle schlafrelevanten Produkte (Matratze, Bettdecke, Kopfkissen) mit einem allergendichten Bezug versehen, so dass die bereits im Produkt befindlichen Allergene nicht mehr in die Raumluft abgegeben werden können und neue Allergene nicht mehr in die Produkte eindringen und sich dort einlagern können.

Diese Encasings müssen dann ebenfalls regelmäßig gewaschen werden, um die Allergene zu entfernen.

Die Häufigkeit der Wäschen ist abhängig von der Sensibilität des jeweiligen Schläfers. Empfohlen werden hier die Monate April und Oktober, da diese die Hauptpopulationszeit der Hausstaubmilbe sind.

Neu auf dem Markt sind Geräte, welche die Raumluft filtern, wie z.B. FreciousCare von RÖWA, und die allergene Belastung um über 99% reduzieren. Diese mobilen Geräte können im Schlafzimmer, oder anderen Räumen aufgestellt werden und dort für eine saubere Luft sorgen.

Fazit & Tipps:

  • nur waschbare Produkte verwenden, die mindesten 60°C standhalten
  • mindestens zweimal im Jahr waschen (April u. Oktober)
  • wenn dies nicht ausreicht, Encasings verwenden. Diese werden bei entsprechender Indikation des Arztes von den Krankenkassen bezuschusst.
  • ggf. zusätzlich, oder stattdessen einen Luftreiniger verwenden
  • die Milbe bevorzugt keine bestimmten Materialien für Ihren Lebensraum (Daunen, Kamelhaar, etc.) Jedoch sind Mikrofunktionsfasern als Füllung bei den Zudecken und Kissen aufgrund ihrer besseren Waschbarkeit und dem geringeren Volumen empfehlenswerter.
  • Selbstverständlich müssen alle Produkte im Bett allergikergeeignet sein, auch wenn der Partner ggf.keine Allergie hat.
  • das Beziehen des Bettes sollte morgens erfolgen und wenn möglich, von einem Nichtallergiker vorgenommen werden. Beim Beziehen des Bettes werden sehr viele Allergene aufgewirbelt und können zu starken allergischen Beschwerden führen. Im Laufe des Tages können diese schwebenden Allergene sich wieder ablagern, so dass der Allergiker abends beim Zubettgehen nicht so stark belastet wird.

Sollten Sie Fragen haben, so kontaktieren Sie hier einfach und bequem ein Bettaktiv Mitglied in Ihrer Nähe, wir freuen uns auf Ihre Nachricht!